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Lesen ohne Atomstrom – Die erneuerbaren Lesetage
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AKTUELLES

JAPANS EX-PREMIER BESORGT ÜBER FUKUSHIMA-BEBEN

Naoto Kan im Live-Stream von ‘Lesen ohne Atomstrom’

„Die Stellungnahme ‘Alles unter Kontrolle’ halte ich für komplett falsch“, sagt Japans früherer Premier Naoto Kan am Sonntag exklusiv bei ‘Lesen ohne Atomstrom’ zu den aktuellen Ereignissen: dem Beben im Meer vor Fukushima. Nach Einschätzung Kans – Regierungschef beim Fukushima-GAU 2011 – gibt es „offenbar keine neuen Schäden an der Reaktorruine“. Aber, so der Ex-Premier bei ‘Lesen ohne Atomstrom’ live aus Tokio: „Das Erdbeben hat mich in große Sorge versetzt. (…) Viel verstrahltes Wasser wird ins Meer geleitet und gelangt auch in die Umgebung.“ Im Gespräch mit Wieland Wagner, langjähriger Japan-Korrespondent des Magazins ‘Der Spiegel’, sagte Kan weiter: „Die Situation in Fukushima ist verheerender als in Tschernobyl. Wir können nicht einmal optimistisch sein, dass in einigen Jahrzehnten alles unter Kontrolle sein wird.“
Bei der ‘Lesen ohne Atomstrom’-Matinee kamen auch Zeitzeugen zu Wort: Die tief berührende Schilderung des Fukushima-Landwirts Kenichi Hasegawa über die Vernichtung seiner Existenz durch den GAU bewegte in der Hamburger Veranstaltung Staatsmann Kan: „Unsere Regierung hat damals viel zu spät reagiert – und das hat solche Katastrophen wie bei Herrn Hasegawa verursacht. Es tut mir sehr leid!“ Kan verdeutlichte vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse nochmals die Dramatik vor zehn Jahren: „Es ging um die Frage, ob Japan weiter als Land existieren kann.“

 

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2017

Die 7. Erneuerbaren Lesetage – Februar/März 2017

“Der Atommafia das Handwerk legen” (Tomohiko Suzuki)

Das Aufgebot an Literatur- und Bühnenstars, das rund um den Fukushima-Jahrestag in Hamburg für die Beschleunigung des Atomausstiegs aufgetreten ist, war auch im siebten Jahr beeindruckend: Nobel-Preisträgerin Swetlana Alexijewitsch, Grammy-Preisträger Thomas Quasthoff, Filmstars wie Barbara Auer, Mathieu Carrière, Stefan Schad, Anna Thalbach oder Peter Sodann, Künstler wie Stefan Gwildis und Lilo Wanders, Bestseller-Autoren wie Katharina Hagena, Benjamin Lebert, Marc Elsberg oder Günter Wallraff. Und viele mehr. 1.764 Zuschauer waren dabei.

Neben den exklusiven Arrangements von vier Werken von Literatur-Nobelpreisträgern hat ‘Lesen ohne Atomstrom’ sein erstes eigenes Buch präsentiert: ‘Inside Fukushima’. Der Nachweis, dass die ‘Atommafia’ real existiert – die Seilschaft von Regierenden, Atomindustrie und Organisierter Kriminalität.

Impressionen 2017


TAG 7 – 13. MÄRZ

Furioses Finale des 2017-Festivals – und ein Veranstaltungsformat, das den Weg für die Zukunft von ‘Lesen ohne Atomstrom’ weist: Mit exklusiver Kultur konkret politisch intervenieren – eine einzigartige Revue auf der Elbe, im Fahrwasser der Hamburg regelmäßig anlaufenden Atomfrachter, als Demonstration gegen das zentrale Atom-Drehkreuz Deutschlands.
Blues-Ikone Abi Wallenstein, Liedermacher Eddy Winkelmann, Plattdeutsch-Legende Gerd Spiekermann, ‘Jedermann’-Teufel Erik Schäffler, Lilo Wanders und Stephan Gwildis – in Szene gesetzt vom unvergleichlichen ‘Bauer Hader’ – rockten mehr als zwei Stunden das Ausflugsschiff ‘MS Commodore’.
Und erinnerten an den 1. Mai 2013, als einer der Atomfrachter über Stunden brannte und Hamburg am Rand des GAU stand. Der rot-grünen Landesregierung, die dessen ungeachtet weiter die Atomfrachter in die City lässt, sei ein Zitat von ‘Jedermann’-Teufel Schäffler gewidmet: „Dummheit und Reichtum scheißen auf Erinnerung.“


TAG 6 – 12. MÄRZ

Anspruchsvolle Literatur-Matinee mit hochklassiger Besetzung: ‘Lesen ohne Atomstrom’ widmet sich dem Werk eines seiner Mitbegründer, Günter Grass, der dieses Jahr 90 Jahre alt geworden wäre. Es ging dabei um das private wie berufliche Verhältnis zu seinem Nobelpreisträger-Kollegen Heinrich Böll, der in diesem Jahr 100. Geburtstag hätte. Aus den Werken und persönlichen Briefwechseln lasen Nina Petri, Peter Sodann und David Bennent.


TAG 5 – 11. MÄRZ

Der ‘Atommafia’ die Leviten lesen: Die Buchpremiere ‘Inside Fukushima’ mit Tomohiko Suzuki, Günter Wallraff, Sebastian Pflugbeil, Monika Griefahn und Anna Thalbach am Abend des sechsten Jahrestags des Fukushima-GAU wurde in TV-Qualität live im Internet übertragen. Mit mehr als 500 Zuchauern waren zwei Säle des Hamburger Museum für Völkerkunde völlig überfüllt.


TAG 4 – 10. MÄRZ

Großes Theater am Vorabend des Fukushima-Jahrestags: Rolf Becker, Mathieu Carrière, Stephan Schad und Kontrabassist Henning Kiehn bringen in einer szenischen Lesung Elfriede Jelineks ‘Fukushima’ erstmals mehrstimmig zum Klingen. Im voll besetzen Museum für Völkerkunde verteilen sie ihre Lesepositionen im gesamten Raum, lassen so stets neue Sicht- und Hörweisen zu. Ohne dass die Worte Fukushima oder Atomkraft fallen, wird das Geisterszenario nach dem GAU fühlbar, ein Beckett-haftes Endspiel. Zum Ausklang wagt Stephan Schad ein Experiment mit dem Publikum: eine Lecture Performance zum Thema Radioaktivität, basierend auf einem wissenschaftlichen Vortrag von Schads Vater – der 200.000 Jahre in Generationen darstellt. Um das Wort ‘Generation’ auszusprechen, benötigt der Schauspieler eine Sekunde, elf Minuten wiederholte er das Wort ohne Pause im Dialog mit dem Kontrabass –  bis an die Schmerzgrenze: 660 Sekunden sind 660 Generationen. Es ist die Aufgabe einer jeden Generation, das Wissen um die Gefahren der Radioaktivität weiterzugeben. Begeisterter Beifall für ein großartiges Quartett – inzwischen das ‘Lesen ohne Atomstrom’-Ensemble.


TAG 3 – 22. FEBRUAR

Katharina Hagena und Benjamin Lebert schlossen – wenngleich in ganz anderer Tonalität – nahtlos an, wo Swetlana Alexijewitsch tags zuvor aufgehört hat: Bei der Bedeutung der Literatur für die Verhältnisse, vielmehr für deren Reflexion und Veränderung. „Mit Hilfe von Geschichten den Ungeheuerlichkeiten zu begegnen ohne zu versteinern“, definiert Hagena das Publizieren. Für Alexijewitsch sind Schriftsteller in der Pflicht, für die “Aufklärung” tätig zu sein – entsprechend beginnt für Lebert „das Schreiben erst, wenn wir Gefahr laufen zu Stein zu werden“. Und erinnert sich an sein Engagement in Nepal gegen die Versklavung von Kindern: „Schreiben liefert Wegbeschreibungen, wo keine Worte mehr sind.“


TAG 2 – 21. FEBRUAR

Auch beim Gastspiel in Lübeck beeindruckten und begeisterten die Autoren und Künstler von ‘Lesen ohne Atomstrom’ die Zuschauer: Barbara Auer berührte mit ihrer Darbietung von Swetlana Alexijewitschs ‘Chronik der Zukunft’ nachhaltig, die Literaturnobelpreisträgerin motivierte im Gespräch mit ZEIT-Reporter Christof Siemes zum „Dagegenhalten: Wir werden nicht verzweifeln – auch nicht wegen Trump, Putin und der AfD – oder wie sowas bei Ihnen heißt.“


TAG 1 – 20. FEBRUAR

Fulminanter Auftakt des ‘7. Lesen ohne Atomstrom’: Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und Grammy-Preisträger Thomas Quasthoff riefen – immer wieder inspiriert von Bestseller-Autor Marc Elsberg – vor begeistertem Publikum in der vollbesetzten Hamburger Akademie der Künste zum Atomausstieg auf: „Wir werden die Maschinen nie kontrollieren“, bilanzierte Alexijewitsch ihre Besuche an den GAU-Plätzen Tschernobyl und Fukushima. „Wir sind nicht die Herren der Welt, wir müssen uns der Natur anpassen.“ Den zügellosen Materialismus als Grundübel entlarvend forderten die Weltstars nachdrücklich die „Veränderung der Verhältnisse“ – und appellierten: „Wir müssen Aufklärer werden.“

 

Das Programm 2017
20.02. Swetlana Alexijewitsch, Thomas Quasthoff,
Marc Elsberg
Freie Akademie
der Künste
21.02. Swetlana Alexijewitsch, Barbara Auer,
Christof Siemes
Theater Lübeck
22.02. Katharina Hagena, Benjamin Lebert Theatersalon
2te Heimat
10.03. Jelinek: Mathieu Carrière, Stephan Schad, Henning Kiehn, Rolf Becker Museum für Völkerkunde
11.03. Tomohiko Suzuki, Günter Wallraff, Anna Thalbach, Sebastian Pflugbeil, Monika Griefahn Museum für Völkerkunde
12.03. Böll/Grass: Peter Sodann, Nina Petri, David Bennent Freie Akademie
der Künste
13.03. Stefan Gwildis, Lilo Wanders, Bauer Hader,
Abi Wallenstein, Eddy Winkelmann, Erik Schäffler,
Gerd Spiekermann
MS Commodore
Landungsbrücken, Brücke 9

 Das Programmheft 2017 runterladen (PDF)

 

Atomtransporte im Hamburger Hafen stoppen!

 

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