Vor-Premiere im Radio
Das neue ‚Lesen ohne Atomstrom‘-Hörbuch erscheint am 15. April, wird dann am Abend von allen Stars live auf der Bühne im Hamburger ‚Centralkomitee‘ präsentiert.
Am Vorabend des Jahrestags des Atom-Ausstiegs ist das Audiobook bereits in voller Länge im Radio zu hören – am 14.4., 22 Uhr: bei FSK – auf 93,0 MHz und hier im Netz.
Eintritt frei – keine Tickets
‚Lesen ohne Atomstrom‘ ist Kultur für alle, seit Anbeginn: Bei allen Events ist der Eintritt frei. Dieses Jahr stehen 3409 Gratisplätze bereit. Im Schmidt- und St.Pauli-Theater, dem Millerntorstadion, Stavenhagenhaus und Centralkomitee, in den Zeise-Kinos, im Lustspielhaus, in der Fabrik. Überall gilt, wie immer: First come, first serve. Tickets gibt’s nicht, Reservierungen auch nicht. Unser Einlassteam empfiehlt alljährlich, frühzeitig zum Einlass zu kommen.
Von der Kultur des Widerstands: Das neue Buch ist…
Schluss, Aus, Vorbei: Nach dem GAU in Fukushima vor zwölf Jahren wurde das Ende der Kernspalterei vereinbart, für 2023. Im April soll nun der letzte deutsche Meiler abgeschaltet werden. Eine Zäsur: Undenkbar ohne Deutschlands Anti-Atom-Bewegung. Die hat mehr als ein halbes Jahrhundert gekämpft – außerparlamentarisch, kreativ, konsequent, massenhaft.
Höchste Zeit für eine Würdigung. Die ›Lesen ohne Atomstrom‹ nun pünktlich zum »Aus!« vorlegt: Ab sofort überall wo’s Bücher gibt.
LIVE ON STAGE: MONTAG, 9. MAI
Das neue Buch von ‚Lesen ohne Atomstrom‘ ist da – und hat am 9. Mai Premiere auf der Bühne:
‚Grenzenlose Gewalt‘ zeigt erstmals das ganze Bild des Krieges der Europäischen Union gegen Flüchtende, vom Baltikum bis zu den Kanaren. Zeichnet minutiös nach, wie die Friedensnobelpreisträgerin von 2012 ihr Territorium zur Festung ausgebaut und das Mittelmeer zum Massengrab gemacht hat.
Alle Autorinnen, die sich im Kollektiv ‚mEUterei‘ zusammengetan haben, präsentieren ‚Grenzenlose Gewalt‘ am 9. Mai – dem ‚Europatag‘, an dem die EU so gern feiert. Ihre „Werte“, sich selbst.
Siri Keil, Präsentatorin des NDR-‚Nachtclub‘, moderiert.
Um 19.30 Uhr geht’s los im Hamburger Kulturzentrum ‚Gängeviertel‘, Valentinskamp 34. Der Eintritt ist frei.
Hochrangiger Apell: No Nukes!
Fünf ehemalige Premierminister Japans zeigen sich in einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „schockiert über die geplante EU-Taxonomie“, womit Investitionen in Atomkraft als nachhaltig eingestuft werden sollen. Ob des eigenen Erlebens „einer unbeschreiblichen Tragödie und Verseuchung noch nie dagewesenen Ausmaßes“ mit dem Fukushima-GAU warnen die Staatschefs a. D. die EU: „Die Politik der Förderung der Kernenergie bedroht das Überleben und die Existenz künftiger Generationen. (…) Sollte die EU Investitionen in die Kernenergie befürworten … würde ein gewaltiges und unumkehrbares Erbe für die Zukunft der Welt hinterlassen.“
Den Brandbrief der Ex-Premiers präsentierte Ende Januar in Tokio Naoto Kan, in dessen Amtszeit der Fukushima-GAU 2011 fiel. Kan war 2016 und 2021 Gast von ‚Lesen ohne Atomstrom‘.
Feiern – mit Kultur für alle!
Das näXte ‚Lesen ohne Atomstrom‘ ist die zehnte Ausgabe des Festivals: Wer hätte das gedacht, damals – als 2011 in Krümmel vor dem Atommeiler des Kulturmisshandlers Vattenfall alles begann. Viel ist seither passiert: 313 Autoren und Künstler aus aller Welt, 84 Veranstaltungen, mehr als 39.000 Zuschauer.
Zum Jahresbeginn 2023 soll das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet sein: Ein historischer Moment passend zum Jubiläum von ‚Lesen ohne Atomstrom‘ – das wir mit vielen Autoren und Künstlern begehen wollen. Von denen Viele so viel mehr als Gäste waren, Aktivisten wie wir. Wir melden uns.
Japans Ex-Premier besorgt über Fukushima-Beben
„Die Stellungnahme ‚Alles unter Kontrolle‘ halte ich für komplett falsch“, sagt Japans früherer Premier Naoto Kan am Sonntag exklusiv bei ‚Lesen ohne Atomstrom‘ zu den aktuellen Ereignissen: dem Beben im Meer vor Fukushima. Nach Einschätzung Kans – Regierungschef beim Fukushima-GAU 2011 – gibt es „offenbar keine neuen Schäden an der Reaktorruine“. Aber, so der Ex-Premier bei ‚Lesen ohne Atomstrom‘ live aus Tokio: „Das Erdbeben hat mich in große Sorge versetzt. (…) Viel verstrahltes Wasser wird ins Meer geleitet und gelangt auch in die Umgebung.“ Im Gespräch mit Wieland Wagner, langjähriger Japan-Korrespondent des Magazins ‚Der Spiegel‘, sagte Kan weiter: „Die Situation in Fukushima ist verheerender als in Tschernobyl. Wir können nicht einmal optimistisch sein, dass in einigen Jahrzehnten alles unter Kontrolle sein wird.“
Bei der ‚Lesen ohne Atomstrom‘-Matinee kamen auch Zeitzeugen zu Wort: Die tief berührende Schilderung des Fukushima-Landwirts Kenichi Hasegawa über die Vernichtung seiner Existenz durch den GAU bewegte in der Hamburger Veranstaltung Staatsmann Kan: „Unsere Regierung hat damals viel zu spät reagiert – und das hat solche Katastrophen wie bei Herrn Hasegawa verursacht. Es tut mir sehr leid!“ Kan verdeutlichte vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse nochmals die Dramatik vor zehn Jahren: „Es ging um die Frage, ob Japan weiter als Land existieren kann.“
Alles live – im Stream
Das ‚9. Lesen ohne Atomstrom‘ findet in vollem Umfang und mit allen angekündigten Gästen statt: Leider ohne Zuschauer. Die sind wegen des bundesweiten Lockdowns bis auf weiteres in Kulturveranstaltungen nicht zugelassen. Das gesamte ‚Lesen ohne Atomstrom‘-Programm wird aber ab dem 8. Februar live aus der Hamburger Akademie der Künste übertragen – kostenfrei, wie immer.
„Das was sonst immer eines der Markenzeichen bei uns war – die außerordentlich vielen engagierten Zuschauer, diese Zuschauerauslastung von hundert Prozent kontinuierlich über neun Jahre: das werden wir und die Autoren schmerzlich vermissen“, sagt Frank Otto, Vorstand des veranstaltenden Kultur für alle e. V.. Das mit Medizinern und Wissenschaftlern detailliert abgestimmte und die ganze Woche in der Akademie ärztlich begleitete Hygienekonzept gewährleistet die sichere Durchführung der Veranstaltungen.
Das sichere Event
Die Veranstaltungen des neuen Programms im Februar ’21 werden nach dem gültigen Hygienekonzept durchgeführt. „Um für alle Beteiligten ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, passen wir unsere Maßnahmen in der Akademie der Künste stets den strengen, aktuellen Vorschriften an. So lebendig, offen und spannend unsere Veranstaltungen sind, so kompromisslos achten wir auf die Hygieneregeln für eine sichere Durchführung des Festivals“, erläutern die ‚Lesen ohne Atomstrom‘-Organisationsleiter Mathias Zinke und Florian Vogel.